Seit Montag, dem 22. Mai, sind wir jetzt auf der Insel Catanduanes am Puraran Beach.
Weiss-brauner Strand, freundliche Leute und natürlich eine perfekte Welle, die dank dem Riff gleichmässig und konstant bricht. Der Riffbreak, so nennt man diese Art von Welle, wenn sie am Riff entsteht, ist für die einen eine Herausforderung, da man den steinigen Boden durch das glasklare Wasser sieht und die Wellen grösser sind.
Doch das Eindrücklichste kommt noch.
Die Locals haben uns schon seit Tagen gewarnt, dass ein Taifun im Meer wütet, der aber auf seiner Route nicht direkt bei uns aufs Festland treffen wird.
Zu unserem Glück, wie sich heute Morgen dem 28. Mai herausstellt. Der Super-Taifun Mawar ist der grösste und stärkste, tropische Sturm seit 2021. Er hat in den letzten zwei Tagen die Stufe 5 (höchste Stufe) erreicht. Heute ist er mit einer Stufe 4 bei uns, mit ungefähr 500 km Abstand zur Küste, angekommen.
Die Wassermenge ist unglaublich!
Der Wasserstand liegt bereits bei Ebbe rund zwei Meter höher als normal.
Alles, was am Strand gestanden hat, ist weggeräumt worden. Die Bambushäuschen, die Schatten spenden, hat man 50 Meter weiter oben hingestellt, denn die Wassermassen reichen bis zum Restaurant und weiter.
Wer jetzt noch ans Surfen denkt, hat, wenn ich das so sagen darf, komplett den Verstand verloren.
8 - 10 Meter hohe Monster-Wellen, die im Wind zusammenbrechen und ein Meer voller Weisswasser hinterlassen, rollen auf die Küste zu und donnern unter lautem Getöse auf den Strand.
Die haushohen Brecher, die gegen die Felsen an der Küste donnern, lassen eine Gischt bis zu 100 Meter in die Luft spritzen.
Es ist ein sagenhaftes und beängstigendes Schauspiel, das wir hier hautnah erleben dürfen und es zeigt wieder einmal auf eindrückliche Weise, was für eine geballte Kraft die Natur besitzt.
Der Super-Taifun Mawar hat den schönen Strand und das friedliche Meer in einen unberechenbaren Ort verwandelt.
Im Moment fährt keine Fähre und fliegt kein Flugzeug von hier weg, was bedeutet, dass wir fürs erste hier warten müssen und hoffen, dass der Super Taifun vorbeizieht und keine weiteren Schäden anrichtet.
Anmerkung einige Tage nach dem Taifun:
Wir und der ganze Ort, an dem wir uns momentan befinden, haben alles bestens überstanden.
Der Strand hat eine neue Form gekriegt und ist übersät mit Abfall und Steinen, die vorher noch nicht hier waren.
Das bedeutet, dass wir in den nächsten Tagen den ganzen Strand säubern werden.
Die Wellen sind jetzt – zwei Tage später immer noch zwischen 2 – 4 Meter hoch und an's Surfen an unserem Strand ist noch nicht zu denken.
Zum Glück verstehen wir uns blendend mit den Locals und sie zeigen uns ihre «Secret-Spots», wo auch wir in den Genuss von wunderbaren und sicheren Wellen kommen.
Geschrieben von Pepe Sauter